Gefühle der Meisterlichkeit und Großartigkeit sind ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht nur an großformatigen Gemälden, sondern auch an Fotografien festzumachen gewesen. Feininger setzt die riesige Queen Elizabeth vor die Südspitze Manhattans. Seine Bilder sind dramatisch, wenn der Bildplan weit und kondensiert ist, eine genuin fotografische Perspektive. Größe und Großartigkeit verschwimmen durchaus, so ist es amerikanisches Denken: ‘wir haben einen Grand Canyon und wir können Wolkenkratzer hochziehen’. Und es ist ganz leicht, die amerikanischen Mythen ‘New York glitzert’ zum Beispiel in Feiningers Nachtaufnahmen und ‘New York als offene Stadt’ wie zum Beispiel, die Geschäftswerbung für/von Nationalitäten festzumachen. Ab den siebziger Jahren ließen sich Fotos als Poster großziehen, damit gingen sie preiswert in die Populär-Kultur ein. Dieses ist die träumerische Seite von Fotografie, es ist fast ein touristischer Zugriff. Man muss aber kurz aus dem Traum aufwachen, um sich bewusst zu machen, dass man träumt. New Yorks sanierte sich in den 40ern durch den Krieg. Kaum ein Berliner kann den größten städtischen Vermieter New Yorks benennen, obwohl wir so viele amerikanische Filme sehen und dass Dubai New York nachmacht, liegt nicht an der Lebensqualität, sondern am Geld. (tn) auch an Feiertagen und So. Bröhan Museum bis 28.Mai
Kurator Fabian Reifferscheid zu B. Wiegand vom inforadio
S. Hennig für rbb Kultur
‘The face of New York : the city as it was and as it is’ zu leihen über Berlins Öffentliche Bibliotheken
New York in the forties (1995) zu leihen über Berlins Öffentliche Bibliotheken
Simone de Beauvoirs Reisetagebuch New York mon amour illustrieren Feininger-Fotos

Foto: Film mit Marlene Dietrich Kinowerbung © Andreas Feininger Archiv im Zeppelin Museum Friedrichshafen
