browse durch das Archiv von fortepan.hu, das vom Collegium Hungaricum präsentiert wurde… (tn)
Können Sie sich den Alexanderplatz ohne Fernsehturm vorstellen? Und das prächtige Modehaus von Hermanns &]Froitzheim an der Stelle des modernen Zweckbaus Ecke Friedrichstraße – Mohrenstraße? Die kostenlose Smartphone-App ‘ForteGo’ ruft mithilfe von Archivfotos aus den Jahren 1900 bis 1990 längst vergessene Gesichter Berlins ins Gedächtnis.Sobald die Applikation per GPS Ihren aktuellen Standort erfasst, sehen Sie alte Fotos aus Ihrem unmittelbaren Umfeld. Die App führt Sie an den genauen Ort der ursprünglichen Aufnahmen, und hilft Ihnen die exakte Perspektive des damaligen Fotografen einzunehmen. Die alte und neue Aufnahme ist sofort verfügbar und kann in sozialen Netzwerken geteilt werden. Die interaktive App basiert auf dem ungarischen Online-Archiv namens Fortepan, das etwa 80 000 Fotos aus Budapest und Berlin enthält. Nach der Budapester Version wurde die Applikation auch für Berlin adaptiert. Aus diesem Anlass stellten die Macher Miklós Tamási und András Pálfi die Berlin Version der App ForteGo im Dezember 2018 im Collegium Hungaricum Berlin vor. Seit Ende der 1980er sammeln die ungarischen Gründer von Fortepan alte Amateurfotos. Mit den Jahren wurde ihr Hobby zur Leidenschaft, und 2010 entstand ein subjektiv und zugleich professionell organisiertes Online-Fotoalbum, das Budapest und Berlin jenseits der finsteren Ereignisse des 20. Jahrhunderts, auch aus der Sicht des Alltagsmenschen darstellt. Szepessy und Tamási sind ehrenamtlich tätig und betreiben ihre Initiative ohne staatliche Förderung. Durch seine stadt- und soziohistorische Bedeutung erfreute sich der virtuelle Ausstellungsraum sofort großer Beliebtheit: die frei nutzbaren Fotos werden täglich auf Zeitungsblättern und in den Händen von Nostalgikern zu neuem Leben erweckt. (Text Collegium Hungaricum Berlin) im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie, Eintritt frei, auch Mo. Collegium Hungaricum Berlin bis 21.April
Foto: Berlin 1973, Berliner erinnern sich noch an das Astor am Kurfürstendamm © archive Fortepan
