Lucia Moholy war als Bauhaus-FotografIn eine PionierIn der Neuen Sachlichkeit. Ihre Fotografien prägen bis heute das Bild von der legendären Kunstschule. Nicht nur die Gebäude und Objekte fing sie ein, sondern auch den Geist und die Atmosphäre des Bauhauses. Lucias Ehemann László Moholy-Nagy wurde 1923 ans Bauhaus berufen. Gemeinsam arbeiteten sie dort, und László wurde berühmt als Erfinder des Fotogramms, eines Fotos ohne Film. Lucias Anteil daran wurde erst spät bekannt.
Als die gebürtige tschechische Jüdin 1933 nach der Machtergreifung der Nazis Deutschland verlassen musste, konnte sie ihren wichtigsten Besitz, ihre Glasnegative, nicht mitnehmen. Sie hielt sich in London mühsam über Wasser und arbeitete für den britischen Geheimdienst an der Mikroverfilmung wertvoller Dokumente. Mit ihrer Vision von Mikrofilm als frei zugängliche Information für alle, gilt sie heute als Pionierin des Internets. Nach dem Krieg machte Lucia sich auf die Suche nach ihren Glasnegativen.
Bauhausdirektor Walter Gropius *1883 ✝︎1969 inzwischen bekannter Architekt und Professor in Harvard, mit dem sie befreundet war, hatte ihr verschwiegen, dass er die Glasnegative besaß und mit den Fotos das Bauhaus weltberühmt machte – ohne jemals Lucias Namen zu nennen. Erst nach langen Verhandlungen schickte Gropius ihr einen Teil der Glasplatten. Der Film erzählt Lucia Moholys *1894 ✝︎1989 abenteuerliche Geschichte und wie sich Künstler und KünstlerInnen in den USA und Europa bis heute von ihr inspirieren lassen. (Ankündigungstext) arte+7
Foto: Wohnhaus Gropius und Doppelhaus in der Meistersiedlung in Dessau 1926 © Lucia Mholy
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